Auswirkungen der Covid-19 Pandemie auf die Integration von zugewanderten Frauen und Mädchen

Symbolbild zum Artikel. Der Link öffnet das Bild in einer großen Anzeige.

Die Covid-19-Pandemie als gesundheitliche, soziale und wirtschaftliche Krise hat verschiedenen Arten von Ungleichheiten verdeutlicht und vergrößert, unter anderem gender- und migrationsspezifische. Insbesondere die intersektionale Benachteiligungen von zugewanderten Frauen und Mädchen während und nach der Covid-19-Krise sind bisher noch nicht ausreichend erforscht. Denn zugewanderte Frauen und Mädchen stehen durch die Verschränkung verschiedener sozialökonomischer Benachteiligungen noch größeren und mitunter anderen Hürden gegenüber als die Gruppe der Zugewanderten einerseits sowie der Frauen und Mädchen andererseits.

Welche spezifischen Herausforderungen ergeben und verdeutlichen sich in der Corona-Pandemie für die Integration der intersektionalen Gruppe von zugewanderten Frauen und Mädchen?

Dies wurde in der folgenden Publikation von Marlene Leisenheimer analysiert anhand eines eigens herausgearbeiteten Analyserasters, welches sich aus einer Untersuchung der durch das Menschenrecht auf Gesundheit gerechtfertigten Einschränkungen des Lebens, dem intersektionalen Kontext von Zuwanderung und Gender, sowie der Bedeutung dieser Faktoren für Integration zusammensetzt. Konkret wurden die Auswirkungen in den Bereichen Arbeit, Bildung, Unterbringung/Wohnen, Gesundheit sowie Diskriminierung untersucht. Dadurch konnten spezifische Probleme, sowie auch konkrete Handlungsempfehlungen herausgearbeitet werden.

So sind zugewanderte Frauen seltener in einem Arbeitsverhältnis, arbeiten häufiger prekär und niedrig entlohnt sowie unter unsicheren Bedingungen. Im Bereich der Bildung fehlen nach Geschlecht aufgeschlüsselte Daten; die Gruppe der Zugewanderten ist hier jedoch (in der Covid-19-Krise) stark benachteiligt. Während der Pandemie ist zudem eine Zunahme von sexualisierter Gewalt zu verzeichnen, wovon gerade Frauen, und in einem hohen Maße zugewanderte Frauen betroffen sind. Migrationsspezifische Barrieren zu Beratungs- und Unterstützungsstrukturen sowie zum Gesundheitssystem erschweren zugewanderten Frauen und Mädchen, welche oft mental sowie physisch stärker belastet sind als Männern, den Zugang zu Hilfeleistungen. Hohe psychische Belastungen rühren unter anderem von intersektionalen Diskriminierungserfahrungen, welche sich aus dem Zusammentreffen von Rassismen und Sexismen ergeben.

 

Publikation: „Covid-19 und die Integration von zugewanderten Frauen und Maedchen“ (PDF)